Hier will ich Texte einbinden, die die Faszination des Segelfliegens darstellen. Dazu benötige ich noch Beiträge!
Faszination Segelfliegen
Ausbildung zum Segelflieger
Sonnenaufgangsfliegen
Faszination Segelfliegen
Das Segelfliegen fasziniert (fast) jeden, der es einmal versucht hat. Die Freiheit, ohne Antrieb, Ampeln oder anderer Beschränkungen die man am Boden hat, durch die Luft zu gleiten, kann man nur noch übertreffen, wenn man sich unter einen Hängegleiter hängt. Das geräuschlose Gleiten, unter Umständen sogar zu mehreren oder zusammen mit Vögeln, muss man erlebt haben. Wenn dann Rinder oder Autos nur noch aussehen wie Ameisen und man 50 bis 100Km weit sehen kann, merkt man die Freiheit, wie sie in einem Fliegerlied beschrieben wurde (Über den Wolken).
© by Jörg Bardowicks
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Die Ausbildung zum Segelflieger
Die Ausbildung zum Luftfahrerschein kann jede / jeder mit 14 beginnen. Dazu sollte man sich erstmal den Flugbetrieb auf den Flugplätzen (Segelflug.de) in seiner Umgebung ansehen, um dann einem der Vereine beizutreten. Die Ausbildung beginnt, nach dem man bei einem Fliegerarzt war, der einem eine Flugtauglichkeitsbescheinigung ausgestellt hat, mit einer Reihe von Übungsflügen mit einem Fluglehrer. Bei diesen Flügen lernt man das Starten und Landen sowie die Beherrschung des Flugzeuges in allen Situationen. Wenn dann zwei Fluglehrer der Meinung sind, daß man soweit ist alleine zu Fliegen, kommen drei Flüge die man nie Vergißt: Die A - Flüge.
Wenn man diese kleine Hürde bewältigt hat (Manchmal schon nach 20 - 30 Starts oft aber auch viel später), beginnt die nächste Phase der Ausbildung, in der man viele Übungsflüge mit Aufträgen der Fluglehrer macht, die einen zur B und C Prüfung bringen. In der Zwischenzeit sollte man sich um den Erwerb des Flugfunksprechzeugnises kümmern. Als nächstes liegt dann die Theoretische PPL-Prüfung (Privat Piloten Lizenz / Mindestalter 17) an, für die man von den von Fluglehrern 60 Stunden Theorie in den Fächern "Luftrecht", "Navigation", "Meteorologie", "Technik" und "Verhalten in besonderen Fällen" braucht. Dann noch ein kurzer 50 Km Überlandflug und einige Übungsflüge, und schon kann es, sofern man die benötigten Flugstunden zusammen hat (25-30 Stunden gesamt davon 15 alleine), zur praktischen Prüfung gehen. Dort wiederholt man mit dem Prüfer, in drei Flügen, viele der Übungen die man im laufe der Ausbildung mit den Fluglehren gemacht hat.
Dieses alles schaft man, mit ein bißchen Glück, in ein bis drei Jahren.
Falls noch weitere Fragen bestehen, insbesondere zu den Kosten, wende man sich bitte an den Verein / Fluglehrer seines Vertrauens.
© by Jörg Bardowicks
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Sonnenaufgangsfliegen
Es ist Sommersonnenwende und kurz vor 4 Uhr. Friedliche Stille
liegt über den taunassen Zelten, bis plötzlich der
markerschütternde Schrei einer Autohupe das sanfte Grau der
Morgendämmerung zerreißt. Aufsteheeeen! Spätestens jetzt
hängt man mitsamt Schlafsack senkrecht unter dem Zeltdach. Aus
dem allgemein aufkommenden Gemurmel tönen die wildesten Flüche
und Drohungen, aber trotzdem dauert es nicht lange bis die ersten
Gestalten mit Zahnbürste und Waschlappen bewaffnet durchs Dunkel
tappend den Weg zur Toilette suchen. Der Ruf nach Kaffee wird
immer lauter, denn kaltes Wasser allein scheint nicht
auszureichen, um all den müden Fliegern die schlaftrunkenen
Augen zu öffnen. So gegen 4.15 sind dann alle wenigstens so
wach, daß sie einen Blick auf das Wetter werfen können.
Bodennebel liegt über der Bahn, der aber keine Behinderung
darstellt. Der Himmel erscheint bis auf einen zartrosa Streifen
im Osten einheitlich graublau. Wolken sind nur schwer
auszumachen, vielleicht ein paar Cirren? Doch langsam ist Eile
geboten. Der Streifen am Horizont ist schon um einiges breiter
geworden und drei bis vier Flugzeuge warten darauf an den Start
geschoben zu werden. Mit entsetzlichem Quietschen öffnen sich
die Hallentore und eine Schar von Leuten beginnt den Twin und die
ASK21 auszupacken. Soll die Ka 8 runter geholt werden?
Nehmen wir ne LS4 mit?" Geschäftiges Treiben erfüllt
urplötzlich den Flugplatz. Auch bei den anderen Vereinen ist das
Licht in den Hallen angegangen und einige Maschinen stehen schon
draußen. Wo ist eigentlich der Windenfahrer? Der sollte
doch schon längst den Heinrich" fertiggemacht
haben." Nach kurzem Suchen findet man ihn an der
Kaffeemaschine. Los! Kaffee gibts später."
Grummelnd fügt er sich und fährt die Winde zur Startstelle 06.
Noch ist es windstill, aber die Tendenz Südwest besteht schon
seit einigen Tagen. Hangwind? Mittlerweile hat sich eine kleine
Karawane aus Segelflugzeugen und Menschen auf den Weg zum Start
gemacht. Unterdrücktes Fluchen über die nassen Füße ist zu
hören. Langsam wird es heller. Sonnenaufgang ist um 5:20 Uhr und
jetzt ist es schon 5 nach 5.
Die Luftaufsicht läßt auf sich warten und der unglückselige
Lepofahrer hat die Seile noch nicht ausgezogen. Gottseidank ist
wenigstens die Startreihenfolge klar, die am Abend vorher durch
losen festgelegt wurde. Die restliche Zeit überbrückt man am
besten damit, die Hauben zum X-ten mal abzuwischen und die nassen
Socken auszuwringen. Hunger......
Endlich ist es soweit. Punkt 5 Uhr 20 steigt der erste
Doppelsitzer in die leuchtende Morgendämmerung. Als schwerer, tiefroter Ball steigt die Sonne hinter
dem Wiehengebirge aus dem dunkelgrauen Dunst. Der Himmel leuchtet
in allen Farben zwischen rot, orange, gelb, grün und blau.
Schillernde, hellgelbe Cirren stehen vor tiefblauem Himmel im
Westen.
Die Luft ist unglaublich ruhig und das Land tief
unten noch so still und in graues Licht getaucht. Einige
Straßenzüge sind noch beleuchtet und ziehen sich wie
Perlenketten durch die Landschaft. Die Dörfer zwischen Minden
und Bad Oeynhausen scheinen noch zu schlafen. Ob sich der
Hangwind schon regt? Tatsächlich läßt sich das Flugzeug
zwischen 300 und 350 m halten. Die Sonne ist inzwischen
apfelsinenfarben und taucht die Porta in goldenes Licht.
Eigentlich würde man gerne noch länger oben bleiben, aber
andere wollen schließlich auch noch fliegen und der knurrende
Magen bleibt auch Sieger. Zwischen 7 Uhr und 7 Uhr 30 haben der
Hunger und der Kaffeedurst nach und nach alle vom Himmel geholt
und an den langen Tisch im Clubheim gelockt. In
rekordverdächtigem Tempo verschwinden die Brötchen aus den
Tüten und alles andere eßbare aus der Küche. Einige selig auf
ihren Broten kauende Piloten die noch verträumt in höheren
Sphären schweben, holt man mit derben Späßen wieder auf den
Boden zurück. Wenn dann kurz vor 9:00 die diensthabende
Mannschaft auftaucht, wundert sich diese meist nicht schlecht,
daß schon alles aufgebaut ist.
Ein Blick auf die erste Startzeit (3:20 UTC) bestätigt
natürlich wieder, daß die Jugendlichen verrückt sind.
Dieselbigen sind tatsächlich je weiter es auf die Mittagszeit
zugeht immer weniger zurechnungsfähig, da die große Müdigkeit
nach und nach alle befällt. Kurz nach dem Mittagessen ist dann
auch meistens alles vorbei. Plötzlich sind die Zelte
verschwunden und von den dazugehörigen Bewohnern ist noch viel
weniger zu sehen. Trotzdem kann man sicher sein, daß im
nächsten Jahr alle wieder da sind.
© by Helene Tiefensee
Zur Verfügung gestellt von Marco Klostermann
Hier noch einige Bilder zum Sonnenaufgangsfliegen von Steffen:
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